Stammbaum
zur Verdeutlichung der verwandtschaftlichen Beziehungen der Organismenreiche.
Man unterscheidet heute die Archaebakterien,
die gewissermaßen noch den Urtyp der Bakterien repräsentieren, die Gruppe der Procaryota (Procarya), die heute auch
als Bacteria bezeichnet wird, und
die Eucaryonten, die mit ihren
Zellorganellen (Mitochondrien, Plastiden) Elemente früher Procaryontenflora
enthalten. Man unterscheidet einzellige Eucaryonten,
mehrzellige Eucaryonten und Metazoa.
— es
handelt sich hier um Bakterien, die in extremsten Lebensräumen leben und sich
an diese Lebensräume hervorragend angepasst haben. Hierzu zählen die extrem thermophilen Arten, die in heißen Quellen beispielsweise
des nordamerikanischen Yellowstone Nationalparks zu
finden sind. Medizinisch sind Archaebakterien
bedeutungslos! Diese Bakterien stellen jedoch eine interessante Bereicherung
der Naturwissenschaften dar, da man die extrem
Temperatur resistenten Enzyme dieser Arten biotechnologisch nutzt. Die vor etwa
20 Jahren entwickelte Methode der Polymerase
Kettenreaktion (PCR) ist heute ein wesentliches diagnostisches Instrument der
medizinischen Mikrobiologie und eine Standardmethode in der Forschung. Ohne die
an sehr hohe Temperaturen (Temperaturoptimum: 72 °C) angepasste DNA-Polymerase
des thermophilen Bakteriums Thermus aquaticus wäre diese Methode nicht
durchführbar.
Einen völlig
neuen Zweig im Stammbaum der Mikroorganismen haben Wissenschaftler 2002
beschrieben:
Das Bakterium Nanoarchaeum equitans (soviel wie „Reitender Urzwerg“) ist
ausgesprochen klein (Ø 400 nm; Volumen 160 mal geringer als das eines typischen
Bakteriums wie Escherichia coli) und
wächst nur in kochendem Wasser unter anaeroben Bedingungen, braucht Schwefel
und vulkanische Gase zum Wohlbefinden.
Darüber hinaus lebt er nach derzeitigen Erkenntnissen in einer tiefen Symbiose
(deswegen „Reiter“) mit dem etwas größeren Bakterium Ignicoccus spec., welches unter ähnlichen
Bedingungen existiert. (weitere Informationen in: Huber H. Hohn
MJ. Rachel R. Fuchs T. Wimmer VC. Stetter KO. A new phylum of Archaea represented by a nanosized
hyperthermophilic symbiont.
Nature. 417(6884):63-7, 2002). N. equitans hat kein humanpathogenes
Potential.
Die Gruppe der Eubakterien
und damit der Bakterien im Allgemeinen stellt die größte Gruppe die innerhalb
der medizinischen Mikrobiologie behandelt wird. Alle procaryontischen
Krankheitserreger gehören hierher.
Pilze gehören zu den eucaryontischen Krankheitserreger (Vorhandensein eines
Zellkerns). Von Interesse für den medizinisch tätigen Mikrobiologen sind die
niederen Pilze.
Viren stellen eine wichtige Gruppe innerhalb der
Infektionserreger. Sie sind für eine Reihe schwerer Krankheiten verantwortlich.
Anders als die anderen Gruppe handelt es sich bei
Viren nicht um Lebewesen sondern um unbelebte, infektiöse Partikel.